Schimmel – das Lebewesen
Wer Schimmel bekämpfen will, muss sich erst mit ihm auseinandersetzen und seine Stärken und Schwächen kennen lernen.
Die Stärken des Schimmels
Der Schimmel kann sich sehr gut Verbreiten. Im Vergleich zu Pflanzen, die sich mit Hilfe von Samen vermehren, hat der Schimmel Sporen welche mikroskopisch klein sind und von blossem Auge nicht zu sehen. Ca. ein zehntel so gross wie der Durchmesser eines menschlichen Haares sind die grössten Sporensorten. Die kleinsten sind nochmal zehnmal kleiner. Der Pilz gibt die Sporen in einer enormen Menge an die Umgebungsluft ab.
Folgende Zahlen veranschaulichen diese Dimenensionen:
Wohnungsinnenbereich: ca. 7'000 (Sporen pro m3 Luft)
Aussenbereich in der Stadt
im Sommer: ca. 20'000
Wald im Sommer ca. 35'000
Der am stärksten mit
Sporen belastete Arbeitsplatz:
Die Müllabfuhr: ca. 40'000
Der Grenzwert vom UBA
(Umwelt- Bundesamt) ab
welcher Schutzmassnamen
gegen die Sporen für den
Menschen nötig sind
liegt bei: 50'000
Eine stark mit Schimmel
befallene Wohnung
Höchster bis jetzt gemessener
Luft-Messwert bei unberührtem
Schimmelbefall. 9700
Die Sporen verteilen sich also problemlos unbemerkt in unserer Umgebung. Den Zahlen zufolge atmen wir mit jedem Atemzug mehrere 100 Schimmelsporen ein. Und sie befinden sich auf praktisch allen Oberflächen und in allen Materialien.
Die Schwäche des Schimmels
Die Schwäche ist ganz kurz zu beschreiben. Er benötigt einen feuchten Untergrund und/oder eine relative Luftfeuchtigkeit von 80% in seiner unmittelbaren Umgebung damit ein Wachstum stattfinden kann.
Das Fazit:
Ist man sich erst einmal diesen Dingen bewusst, so wird klar, dass die Bekämpfung der Schimmelsporen wenig Sinn macht. Vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren die Feuchtigkeit der Umgebung zu reduzieren und ihm somit die Lebensgrundlage zu nehmen.
Gesundheitliche Gefährdungspotentiale von Schimmelpilz
Schimmelsporen sind dem Menschlichen Organismus absolut ungefährlich. Menschen und Tiere sind es seit Jahr Millionen gewohnt dass sie Täglich von Schimmelsporen umgeben sind. Das einzige was passieren könnte ist, dass der menschliche Organismus gegen diese an sich harmlose Substanz eine Allergie entwickelt. Objektiv betrachtet eine vom Immunsystem falsche Abwehrreaktion gegen einen an sich ungefährlichen Stoff. Genau so auch wie gegen Pollen, Gräser, oder Erdnüsse. Die Erdnuss ist übrigens die Substanz auf welche der Menschliche Organismus die stärksten Allergien entwickeln kann. Reaktionen auf Schimmel sind im Vergleich zu Pollen Gräser oder Erdnüsse im Durchschnitt bei dem Menschen um einiges geringer. Der überwiegende Teil der Bevölkerung reagiert jedoch erst gar nicht auf die Sporen.
Trotzdem muss Schimmel in einer Wohnung natürlich weg:
Das UBA (Bundesamt für Umwelt) gibt folgendes vor:
Schimmelbefall der Kategorie 1, unter 25cm2, (ca. 5x5cm) Schimmelbefall:
Sofortmassnamen sind in der Regel nicht erforderlich. Die Ursache sollte erkannt und Abhilfemassnamen eingeleitet werden. Typische Beispiele eines Schimmelbefalles der Kategorie 1 sind schimmelbefallene Silikonfugen in Nassräumen oder Schimmelwachstum in Blumenerde in Blumetöpfen.
Schimmelbefall der Kategorie 2, unter 0.5m2 Schimmelbefall:
Die Freisetzung von Schimmelbestandteilen sollte zeitnah unterbunden werden. Die Ursache des Befalls ermittelt und der Schimmel mittelfristig beseitigt werden.
Schimmelbefall der Kategorie 3, über 0.5m2 Schimmelbefall:
Die Freisetzung von Schimmelbestandteilen sollte unmittelbar unterbunden werden, die Ursache des Befalls kurzfristig ermittelt und von einem dafür geeigneten Betrieb fachmännisch und nachhaltig beseitigt werden.
Feuchtigkeit in Wohnräumen - Wo kommt sie her?
Feuchtigkeitsquelle | Wasserdampf pro Stunde |
Wäsche trocknen (4.5kg) | 50-500g |
Kochen (Mittagessen) | 100g |
1 Zimmerpflanze | 5-20g |
Aquarium | 40g |
Duschen/Baden | 700-2600g |
1 Mensch beim Atmen/Schwitzen | 80-300g |
1 Mensch im Schlaf | 40-100g |
Ein Anruf genügt und wir kümmern uns um die Angelegenheit
Jetzt anfragenWas können Sie dazu beitragen, die Feuchtigkeit in Ihrem Zuhause zu reduzieren?
Im Aussenbereich befindet sich praktisch immer trockenere Luft als im Innenraum, obwohl man dies manchmal nicht glauben würde. Deshalb gilt es folgende Punkte zu beachten:
- Öffnen Sie einmal morgens bevor Sie aus dem Haus gehen und einmal abends beim nach Hause kommen die Fenster. Wichtig ist, dass Sie dabei mindestens zwei gegenüberliegende, in der Wohnung möglichst weit voneinander entfernte Fenster öffnen. Der Luftaustausch kann so optimal vonstattengehen. 10 Min. reichen pro Lüftung vollkommen aus.
- Gekippte Fenster bringen praktisch nichts. Dabei entsteht kein wirklicher Luftaustausch. In gewissen Fällen können bei permanent gekippten Fenstern im Aussenbereich sogar Fassadenschäden entstehen, verursacht durch die ausströmende warme Luft.
- Lassen Sie einzelne Räume wie z.B. Schlafzimmer nicht komplett unbeheizt. 18°C nicht unterschreiten. Kalte Räume neigen eher zu Feuchtigkeitsproblemen.
- Nach dem Duschen Fenster und Türe öffnen bis die Scheiben nicht mehr beschlagen sind. Anschliessend Fenster schliessen und Badezimmertüre geöffnet lassen
Schimmelentstehung- mögliche Ursachen
Kalte Wände
Im Innenbereich liegt es häufig an Wänden, die sich meist schon mit blossen Händen kalt anfühlen. Die Isolation, die in diesen Fällen häufig mangelhaft ist, lässt die Kälte von aussen nach innen dringen, was eine Kondenswasserbildung zur Folge hat. Dies kann man mit dem Beschlagen der Aussenseite eines kalten Coca-Cola-Glases vergleichen. In der Praxis bilden sich an den Wänden kleine Wasserperlen wie beim Trinkglas, die entstandene Feuchtigkeit reicht als Nährboden für den Pilz.
Feuchtigkeit in Nassräumen
Im Bad oder in der Dusche entstehen durch das warme Wasser kurzfristig enorme Mengen an Wasserdampf. Oft reichen dieser schon für die Entstehung von Pilzen. Sofortiges Lüften kann helfen, reicht aber oft nicht aus.
Feuchtigkeit im Keller vom Erdreich
In seltenen Fällen ist auch dort Schimmel anzutreffen. Häufiger handelt es sich dabei aber um Salpeter. Unterscheiden lassen sich die beiden Laster vom Aussehen. Der Schimmel ist meist Dunkelgrau bis Schwarz. Auch oft Punktartig. Salpeter ist Weiss. Salpeter lässt sich auch am salzigen Geschmack erkennen. Finger kurz nass machen, an die betroffene Stelle halten und auf die Zunge. Lesen sie dazu auch etwas im nächsten Abschnitt. Das Thema Schimmel ist eine sehr komplexe Angelegenheit, die natürlich auch andere Ursachen haben kann. Wenden Sie sich damit an uns, wir kümmern uns gerne darum und suchen für Sie eine dauerhafte Lösung.
Salpeter
Salpeter ist häufig im Keller anzutreffen und lässt oft den Putz abplatzen. Weisse Schimmelähnliche, Pelzartige Gebilde sind zu beobachten. Berührt man sie mit den Fingern fühlen sie sich relativ trocken an und zerfallen in sich selbst. Wichtig zu wissen ist, dass es sich beim Salpeter nicht um ein Lebewesen wie z.B. beim Schimmel handelt.
Unterscheiden lassen sich Schimmel und Salpeter vom Aussehen. Der Schimmel ist meist Dunkelgrau bis Schwarz. Auch oft Punktartig. Salpeter ist Weiss. Er lässt sich auch am salzigen Geschmack auf der Zunge erkennen. Bei Salpeter handelt es sich um Salzausblühungen oder bessergesagt Salzkristallisierungen. Wasser wandert im Mauern inneren in flüssiger Form und transportiert Wasserlösliches Salz an die Oberfläche. Dort verdunstet das Wasser und das Salz bleibt an der Oberfläche hängen. Dies wiederholt sich und die Salzansammlung kumuliert sich. Schliesslich erreicht die Salzkonzentration eine höhe dass eine Kristallisation stattfindet. Die Kristallbildung bewirkt eine Volumenvergrösserung welche den Verputz zum Abplatzen bringen kann.
Salpeter sieht nicht schön aus, hat aber sonst meist keine negativen Auswirkungen auf das Mauerwerk. Die Bekämpfung ist aufwändig. Eine Möglichkeit ist der Aufbau einer Haga Biotherm Schicht.